EZB weitet ihre Anti-Krisenmaßnahmen vorläufig nicht aus

EZB weitet ihre Anti-Krisenmaßnahmen vorläufig nicht aus

EZB weitet ihre Anti-Krisenmaßnahmen vorläufig nicht aus

Heute gab der Rat der Europäischen Zentralbank bekannt, dass trotz der dritten Welle der Corona-Pandemie die Anti-Krisenmaßnahmen der EZB vorläufig nicht ausgeweitet werden und auch die Leitzinsen weiterhin konstant bleiben. Gegebenenfalls will die Notenbank ihre Maßnahmen jedoch weiterhin anpassen.

Leitzinsen und Notkaufprogramm für Anleihen bleiben konstant

Am 22.04.2021 gab der Rat der Europäischen Zentralbank in Frankfurt bekannt, dass sowohl die Leitzinsen, als auch das Notkaufprogramm für Anleihen unverändert bleiben. Damit beträgt der Hauptfinanzierungssatz nach wie vor 0,00 Prozent, während der Spitzenfinanzierungssatz wie gehabt bei 0,25 Prozent liegt. Der Bankeinlagensatz bleibt unverändert bei minus 0,5 Prozent.

Auch das Notkaufprogramm für Anleihen der EZB soll zumindest vorläufig nicht verändert werden. Das Programm bezieht sich auf Staatsanleihen und Wertpapiere und hat ein Gesamtvolumen von mittlerweile 1,85 Billionen Euro. Es soll mindestens bis Ende März 2022 laufen. 

Gleichzeitig bekräftigte die EZB noch einmal ihre Bereitschaft ihre Maßnahmen gegebenenfalls anzupassen. Auch das Tempo der Wertpapierkäufe soll in diesem Quartal beschleunigt werden.

Ausgewogenes Preisniveau 

Schon seit längerem strebt die EZB bei einer mittelfristigen Teuerungsrate von weniger als 2 Prozent ein ausgewogenes Preisniveau an, denn dauerhaft niedrige Preise sind für die Konjunktur ein Risiko. 

Verbraucher und Unternehmen könnten in der Hoffnung auf noch niedrigere Preise ihre Investitionen aufschieben. Ziel der EZB ist es, diesem Effekt entgegenzuwirken. Dennoch wird der EZB-Zielwert für die Teuerungsrate seit Jahren immer wieder verfehlt und das trotz der Zinspolitik und der Maßnahmenprogramme der Europäischen Zentralbank. 

EZB sieht keinen dauerhaften Anstieg der Inflation

Nach Angaben des Europäischen Statistikamtes lagen die Verbraucherpreise im vergangenen März um 1,3 Prozent über den Preisen im März 2020. Dennoch sieht die Notenbank keinerlei Anzeichen für einen dauerhaften Anstieg der Inflation. 

Stattdessen werten die führenden Vertreter der EZB den jüngsten Anstieg eher als einen einmaligen Effekt. Der Anstieg des Ölpreises und auch der Wegfall der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung sind laut EZB-Direktorin Isabel Schnabel Gründe für den aktuellen Inflationsanstieg. Für 2022 sieht Schnabel jedoch schon wieder ein Abflauen der Inflationsrate. 

Unsichere Konjunkturaussichten

EZB-Präsidentin Christine Lagarde betrachtet die Konjunkturaussichten in der Euro-Zone als zweigeteilt. Der Preisdruck dürfte durch den andauernden wirtschaftlichen Leerlauf aufgrund der Pandemie-Beschränkungen laut Lagarde auch weiterhin schwach bleiben.

Kurzfristig sieht die Präsidentin die Konjunkturaussichten aufgrund der weiterhin angespannten Pandemie-Lage eher risikobehaftet und unsicher.

Mittelfristig sprechen jedoch die überall fortschreitenden Impfungen und die damit verbundenen schrittweisen Aufhebungen der Corona-Maßnahmen für bessere Aussichten. So rechnet Lagarde im weiteren Verlauf des Jahres mit einer kräftigen Konjunkturerholung.  

Viele Ökonomen rechnen jedoch mit einer Verzögerung des erwarteten Konjunkturaufschwungs durch die erneut steigenden Infektionszahlen und die damit verbundenen Einschränkungen.



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