Trotz Lieferengpässen – Halbleiter-Industrie weiter im Aufwind

Trotz Lieferengpässen – Halbleiter-Industrie weiter im Aufwind

Trotz Lieferengpässen – Halbleiter-Industrie weiter im Aufwind

Die Lieferengpässe in der Halbleiter-Industrie sorgen insbesondere durch die Produktionsausfälle und schlecht funktionierenden Lieferketten in der Autoindustrie immer wieder für Schlagzeilen. Doch die Autoindustrie ist für die Chip-Produzenten bei Weitem nicht der wichtigste Kundenbereich. 

Die Herstellung von Chips, Wafern, Batterien und mehr ist für zahlreiche Industriezweige essentiell. In den USA sind Halbleiter deshalb nun auch offiziell zum wesentlichen Teil der amerikanischen Infrastruktur ernannt worden.

Erweiterung des Programms „Chips for America Act“

Der neue US-Präsident Joe Biden hat Halbleiter nun ganz offiziell zum wesentlichen Teil der amerikanischen Infrastruktur ernannt. Insgesamt will er 2.300 Milliarden US-Dollar in die verschiedensten Infrastrukturprojekte des Landes stecken. Davon sollen je 50 Milliarden die Entwicklung und Herstellung von Chips für die Bereiche Brücken und Straßen sowie Daten- und Telekommunikationsnetze gehen. 

Bereits sein Vorgänger Donald Trump hatte das Programm „Chips for America Act“ ins Leben gerufen, welches die amerikanische Halbleiter-Industrie fördern und unterstützen sollte. Biden will dieses nicht nur weiter fortführen, sondern auch ausweiten.

Unter anderem wurde nun auch die Liste von chinesischen Technologie-Unternehmen verlängert, die zukünftig keine Chips mehr aus den USA erhalten. Neu auf der Liste stehen insbesondere chinesische Hersteller der sogenannten Supercomputer. Diese Hochleistungsnetzwerkrechner werden vor allem für militärische Zwecke wie zum Beispiel die Steuerung moderner Waffensysteme genutzt. 

Autoindustrie hat wenig Gewicht für die Branche

In den Medien spielt die Halbleiterindustrie häufig im Zusammenhang mit der Autoindustrie eine Rolle. Dabei macht die Halbleiterindustrie ihren größten Umsatz mit Halbleitern für Computer und Smartphones. 

Im Jahr 2019, also noch vor der Corona-Krise, sorgten Halbleiter für Computer und Smartphones für einen weltweiten Umsatz von 421 Milliarden US-Dollar. Das waren rund 60 Prozent des Gesamtumsatzes. 

Die Autoindustrie brachte der Branche indes nur rund 40 Prozent des Umsatzes ein. 

Corona-Krise heizt die Chip-Nachfrage an

Die Corona-Krise hat die Menschen und die Wirtschaft weltweit im Griff. Doch brachte die Krise nicht für alle nur schlechtes. So konnte die Digitalisierung weltweit bedeutend schneller vorangetrieben werden und das ist für die Halbleiter-Industrie von großem Vorteil. 

Überall ist die Nachfrage nach Chips stark angestiegen, sodass die Hersteller voll ausgelastet sind und ihre Auftragsbücher kaum abarbeiten können. Lieferengpässe werden zwar noch bis ins Jahr 2022 hinein erwarten, doch alles in allem scheint die Halbleiter-Industrie die Branche der Zukunft zu sein.

Für Anleger interessant

Der Münchner Konzern Infineon kaufte im April des vergangenen Jahres den US-Konzern Cypress auf und wurde damit zum größten Autochip-Entwicklungskonzern weltweit. Auch im laufenden Geschäftsjahr ist Infineon bislang der weltführende Chip-Entwickler. 

Der US-amerikanische Konzern Nvidia ist, gemessen an seinem Umsatz, mittlerweile der größte Chip-Konzern weltweit. Auch der Börsenwert des Unternehmens kann sich sehen lassen. Dieser ist fast um 50 Prozent höher als der von Intel.



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