Die seit mehr als 15 Jahren stetig steigenden Immobilienpreise machen den Immobilienkauf und Wiederverkauf auch für Anleger interessant. Steigende Nachfrage und Wohnraumknappheit hat die Preise wie kaum zuvor allerorts in astronomische Höhen getrieben. Doch das könnte laut der Experten schon bald vorbei sein. 

Hohe Preise durch Wohnraumknappheit und starke Nachfrage 

Seit 2004 haben sind die Preise für Immobilien im Schnitt um mehr als 70 Prozent gestiegen. Gesteigerte Nachfrage und gleichzeitige Wohnraumknappheit sind die Hauptgründe dafür.

Der Immobilienmarkt ist also nicht umsonst auch für Anleger ein interessantes Anlagefeld mit enormen Renditespannen. Wer vor ein paar Jahren eine Immobilie gekauft hat, kann sich sicher sein, diese gewinnbringend wieder verkaufen zu können – bis jetzt. 

Doch bei den Experten schrillen schon jetzt die Alarmglocken, denn fast ausnahmslos prophezeien sie ein baldiges Ende des Immobilienbooms und damit einen Rückgang der Immobilienpreise. In Zukunft dürfte es also für Anleger schwer werden eine Immobilie mit Gewinn zu verkaufen. 

Regionale Unterschiede

Auch heute gibt es regionale Unterschieden bei den Immobilienpreisen. Allgemein sind die Preise in ländlichen Gebieten noch relativ moderat, während es in den sogenannten A-Städten Wohnraum kaum mehr zu bezahlbaren Preisen gibt. Sowohl Mieten als auch Immobilienpreise sind in Städten wie München schon heute fast unbezahlbar. 

Der Immobilienexperte Jochen Möbert von der Deutschen Bank prognostiziert, dass in München im Jahr 2024 die Immobilienpreise über denen von Paris liegen werden. Schon heute gehört München zu den drei teuersten Städten Europas, doch der Experte vermutet, dass die im Jahr 2023 in Kraft tretenden Anforderungen für eine energetische Sanierung die Preise in der bayerischen Hauptstadt weiter anfachen wird.

2024 Ende des Booms 

Dennoch ist sich Möbert mit anderen Experten wie der Chefökonomin Dr. Fritze Kötzler-Geib von der KfW einig, dass der Immobilienboom und damit die steigenden Preise 2024 zu Ende sein werden.

Für 2024 rechnen die Experten und auch die Bundesbank damit, dass regionale Preisrückgänge zum Ende des Immobilienbooms führen werden. Zumindest in teuren Städten müssten Anleger daher langfristig mit einem Preisrückgang rechnen, sodass regionale Spekulationsblasen entstehen können.

Gründe für den Preisrückgang gibt es laut der Experten einige. Zum einen ist schon jetzt ein allgemeiner Nachfragerückgang zu verzeichnen. Ein Grund dafür ist die sinkende Zahl der Zuwanderer. Bis 2019 gab es im Jahr 300.000 bis 400.000 Zuwanderungen. Ab 2020 ist die Anzahl der Zuwanderungen auf rund 230.000 zurückgegangen und auch in diesem Jahr ist ein weiterer Rückgang zu erwarten. 

Ein weiterer Grund für die vermuteten Preisrückgänge ist das steigende Immobilienangebot durch viele Neubauprojekte in ganz Deutschland. 

Die in Zukunft noch stärkeren regionalen Unterschiede bei den Immobilienpreisen begründen die Experten mit der alternden Bevölkerung. Diese könnten durch Umzüge in seniorenfreundliche Regionen das Preisgefüge stark beeinflussen.

Insgesamt rechnen die Experten ab 2024 mit einem Preisrückgang von circa 5 Prozent, schließen aber einen langsamen Anstieg nach ein paar Jahren nicht aus.