Droht das Platzen einer Spekulationsblase?

Droht das Platzen einer Spekulationsblase?

Droht das Platzen einer Spekulationsblase?

An den Börsen herrscht seit einiger Zeit Hochstimmung. Dow Jones, Dax und Co erreichen ein Rekordhoch nach den anderen und viele Anleger und Experten sind derzeit trotz Corona-Krise mehr als entspannt. Andere wiederum blicken nicht so optimistisch in die Zukunft und rechnen mit einem baldigen Kursabschwung. Sie befürchten das Platzen einer Spekulationsblase und damit sogar einen baldigen Börsencrash.  Doch wie entsteht eine Spekulationsblase und wie schätzen Experten die Lage ein?

Wie eine Spekulationsblase entsteht

Der US-Ökonom Hyman P. Minsky hat in seinem Buch „Stabilizing an Unstable Economy“ eine einfache und leicht verständliche Erklärung für das Entstehen einer Spekulationsblase an der Börse gegeben, mit der auch die aktuelle Situation gut analysiert werden kann.

Demnach entsteht eine solche Blase, indem sie insgesamt 5 Phasen durchläuft. In der ersten Phase der Verschiebung sehen Anleger kaum eine andere Alternative zu Aktieninvestitionen, weil sie neue Gründe für einen Aufschwung entdecken.

Ähnlich wie die Digitalisierung zu Beginn der 2000er Jahre die Grundlage für die damalige Dotcom-Blase bot, sehen viele aktuell die Nullzinspolitik als einen solchen Grund an.

In Phase 2 folgt ein zunächst langsamer Kursanstieg, der sich jedoch mehr und mehr zu einem Boom entwickelt, weil zunehmend mehr Anleger dem Trend folgen, sodass es erste spekulative Aktienkäufe gibt.

Der Phase des Booms folgt dann die Phase der Euphorie. Die Anleger kaufen die entsprechenden Aktien, weil sie glauben jemand anderes wird dafür noch mehr zahlen. Der eigentliche Wert der Assets tritt damit eindeutig als Basis für einen Kauf in den Hintergrund.

In Phase 4 beginnen professionelle Anleger bereits damit ihre Papiere wieder zu verkaufen, um so satte Gewinne einzustreichen. Gleichzeitig drängen viele neue Kleinanleger in den Markt ein. Da Verkäufer zu diesem Zeitpunkt immer noch genügend Abnehmer finden, kommt es noch nicht zu einem nennenswerten Kurseinbruch.

In der letzten Phase bei der Entstehung einer Spekulationsblase kippt die Stimmung an den Börsen plötzlich. Die Anleger bemerken nach dem zunächst starken Kursanstieg den plötzlichen Kursabfall und versuchen aufgrund dessen ihre Anteile möglichst schnell wieder zu verkaufen.

Experten sind geteilter Meinung

Börsenexperten sind sich über die Frage über eine akute Gefahr vor dem Platzen einer Spekulationsblase nicht einig. Die einen, wie etwa die Anlagestrategin Grace Peters von Bank JPMorgen befürchten kurzfristig einen Kursabschwung und sehen die schnelle Erholung der Börsen von der Corona-Krise als Indiz für ihre Vermutung.

Auch das Verhältnis von Kurs und Aktiengewinn, das sogenannte KGV, gilt für viele Experten als Gradmesser und aktuell auch als Warnsignal für eine Spekulationsblase.

Andere Experten bezweifeln jedoch die Aussagekraft der aktuellen  KGV-Zahlen und sehen den Aktienmarkt noch am Anfang des Börsenzyklus.



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