
07 Juli Weiterhin steigende Ölpreise oder Preiskrieg – Wie die Analysten die weitere Ölpreisentwicklung einschätzen
Weiterhin steigende Ölpreise oder Preiskrieg – Wie die Analysten die weitere Ölpreisentwicklung einschätzen
Die Ölpreise steigen und steigen und erreichen immer neue Höchststände. Doch warum ist das schwarze Gold so teuer wie seit vielen Jahren nicht mehr? Schuld daran ist nicht allein die Corona-Pandemie, denn dem Erdölverbund OPEC+ ist es erneut nicht geglückt, sich auf eine einheitliche Förderstrategie zu einigen und das heizt die Preise derzeit kräftig an.
Für Anleger und Konsumenten ist jedoch auch die weitere Entwicklung der Ölpreise interessant. Doch die Analysten sind sich diesbezüglich keineswegs einig. Die einen trauen dem schwarzen Gold weiterhin einen kräftigen Aufwärtstrend zu, während andere schon bald einen Angebotsüberhang befürchten.
Preishöchststände wie schon lange nicht mehr
Mittlerweile kostet der Brent so viel wie zuletzt im Oktober 2018. Der Preis für Rohöl aus den Vereinigten Staaten hat sogar den höchsten Stand seit 2014 erreicht. Die Ölpreise sind also so hoch wie schon lange nicht mehr und erreichen einen mehrjährigen Höchststand nach dem anderen. Grund für diesen rasanten Preisanstieg ist nicht allein die Corona-Pandemie.
Inmitten der Corona-Krise war die Nachfrage nach Öl aufgrund der zahlreichen Einschränkungen und Produktionsausfälle weltweit zunächst stark gesunken. Nach weltweiten Lockerungen und der neu anlaufenden Weltwirtschaft steigt auch die Nachfrage nach Öl wieder entsprechend an.
Eigentlich wollten sich die 23 Länder der OPEC+ auf ein gemeinsames Vorgehen zur schrittweisen Anhebung der Ölförderung ab August bei einem Treffen am vergangenen Montag einigen. Doch ein Streit zwischen Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten machten eine Einigung wie schon häufig in der Vergangenheit zunichte.
Preiskrieg oder weiterhin steigende Ölpreise?
Derzeit sieht es so aus, als ob die Ölförderung auch im zweiten Halbjahr 2021 unverändert bleibt und das trotz der steigenden Nachfrage. Dies könnte einigen Analysten zufolge dazu führen, dass das Öl knapp wird und die Preise bei steigender Nachfrage weiterhin ansteigen.
Doch nicht alle Experten rechnen weiterhin tendenziell mit steigenden Preisen. Einige Analysten befürchten stattdessen, dass der Streit zwischen den beiden Öl-Giganten letztendlich das Ansehen der OPEC+ gefährden könnte. Das könnte dazu führen, dass sich immer wieder einzelne Länder nicht an die vereinbarten Förderquoten handeln. Zwischen den einzelnen Produktionsländern könnte sich so ein Preiskrieg entwickeln, der letztendlich einen Einbruch beim Ölpreis verursachen könnte.
Die Angst vor einem Preiskrieg beim Öl ist nicht ganz unbegründet, denn vor gut einem Jahr hatte sich genauso ein Preiskrieg zwischen Russland und Saudi-Arabien entwickelt und das ließ die Ölpreise damals kräftig einbrechen.
Immerhin haben Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate noch bis zum August Zeit, um doch noch zu einer Einigung zu kommen.