21 Jul Banken: ein Auslaufmodell?
Banken: ein Auslaufmodell?
Versinken Banken in der globalen Umstellung auf den „Great Reset“ in der Bedeutungslosigkeit? Eine Frage, die man sich bei der Entwicklung der letzten Jahre durchaus stellen darf. Das Geschäftsmodell der Banken ist nämlich durch die Zinspolitik der Notenbanken ziemlich angekratzt. Wohlbemerkt gelten Geldinstitute wie Banken als Kredithaus und jonglieren mit den angelegten Geldern, um sich aus der Differenz einen Gewinn herausschneiden zu können. Bei einer Nullzinspolitik der Zentralbanken wird diese Marge extrem dünn.
Um als „Geldaufbewahrungsstelle“ müssen einzelne Banken bereits zu Strafzinsen greifen, um nicht in die roten Zahlen zu rutschen. Banken wehren sich zunehmend überhaupt noch Geld anzunehmen, da eine Aufbewahrung die Kosten eher steigen lässt. Also zählt vielmehr das Kreditgeschäft insbesondere für die Anschaffung von Immobilien, weil hier zumindest ein Gegenwert entsteht. Wie eine solche Spirale von Immobilienkredite in die Hose gehen kann, erinnert uns die Subprime-Krise aus dem Jahr 2008 als es im Dominoeffekt zahlreiche Banken förmlich umgehauen hat.
Das Eigenkapital der Banken im Vergleich zu den verliehenen Krediten liegt weltweit teilweise unter 5%. Bei solchen Kreditschleudern darf an den Märkten nichts verrutschen. Ansonsten stehen diese Institute vor einem Scherbenhaufen mit sogenannten faulen Krediten. Die Wertschöpfung des Fiatgeldes aus dem NIX hat die Finanzindustrie über Jahrhunderte zu einer Gelddruckmaschine gemacht. Ein Freibrief, der zu einer Überflutung von frischem Geld geführt hat.
Wie sich der Wandel in der Bankenlandschaft auswirkt, sieht am Bruttogewinn der Schweizer Banken. Im Vergleich zu 2005 ist der operative Bruttogewinn um 34% rückläufig. Eine Herausforderung, die voraussichtlich einige Banken noch härter treffen wird. Auch das Handelsgeschäft – in diesem Fall die Börse – ist ebenfalls rückläufig, weil Neobroker einfach unschlagbar günstig die Trades anbieten. Zudem machen die Fintech-Unternehmen den Vollbanken erhebliche Konkurrenz und bieten teilweise Überweisungen in Sekundenschnelle ohne Gebühren an.
Banken entwickeln sich immer mehr zu Investmentbanken oder große Vermögensverwalter. In diesem Bereich ist noch kräftig Geld zu verdienen. Aber auch dieser Markt ist im internationalen Banking schon gut besetzt und bringt für den Markteintritt große Hürden, dass man sich die Platzhirsche dieser Branche etablieren kann. So hat beispielsweise Blackrock als größter Vermögensverwalter der Welt mit über 7 Billionen US Dollar ein Verwaltungsvolumen, welches das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands überschreitet.
Die größten Sorgen bereitet den Banken künftige Kredite, die ausfallen und abgeschrieben werden müssen. Bei einer verschärften Rezession oder Wachstumsstillstand in Kombination mit einer Insolvenzwelle von Privatpersonen und Gesellschaften erhöht die Gefahr einer Schieflage. Auch sinkende Immobilienpreise könnten durch eine Rezessionseffekt in der Realwirtschaft zu fallenden Preisen führen, weil es Ausfälle in den Rückzahlungen geben wird.
Alles in Allem sind die Bilanzen von Banken sehr undurchsichtig. Stresstests bei Banken sind eher eine Beruhigungspille für Anleger und die Gesamtwirtschaft, als dass diese Tests den tatsächlich teilweise katastrophalen Zustand der Geldinstitute verschleiern. Vor dem Hintergrund, dass die Zentralbanken direktes digitales Zentralbankgeld der Bevölkerung zur Verfügung stellen will, werden Banken im herkömmlichen Sinne unbedeutend. Einmal schauen, wieviel solcher Banken in 10 Jahren noch existieren.