Immer mehr Menschen an der Börse aktiv

Immer mehr Menschen an der Börse aktiv

Eine Onlineumfrage der Deutschen Bank ging unlängst der Frage nach, warum immer mehr Menschen an der Börse aktiv sind und inwieweit die Corona-Pandemie dabei eine Rolle spielt.

Nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland ist seit Beginn der Corona-Pandemie ein wahrer Aktienboom ausgebrochen. Vor allem die jüngere Generation zieht es an die Börse. Ob aber tatsächlich immer mehr Menschen ihr Geld in Aktien anlegen und ob die Corona-Pandemie der einzige Grund dafür ist, kann die Umfrage der Deutschen Bank jedoch nicht eindeutig belegen.

Aktienboom in den USA

Laut der Deutsche Bank Umfrage wollen in den USA rund die Hälfte der Befragten im Alter von 25 bis 34 Jahren von den US-Hilfsschecks mindestens 50 Prozent in Aktien anlegen. In der Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren ist das Umfrageergebnis sogar noch höher. Im Schnitt wollen die Befragten etwa 40 Prozent der erhaltenen Schecks für den Kauf von Aktien verwenden.

Bei den 35 bis 54-Jährigen sollen im Schnitt 37 Prozent in Aktien angelegt werden und die über 55-Jährigen planen rund 16 Prozent für den Aktienkauf ein.

Aus den aktuellen Umfrageergebnissen in den USA folgern die Spezialisten der Deutschen Bank, dass US-Scheckempfängern in Zukunft einen noch höheren Prozentsatz der US-Hilfsschecks für Aktien verwenden möchten.

Der Grund für den Run auf die Börse in den USA ist für die Deutsche Bank ganz eindeutig die Corona-Pandemie. Zum einen waren durch die Einschränkungen während der Pandemie die Möglichkeiten zur Geldausgabe für die Menschen stark begrenzt.

Zum anderen gab es in den USA die sogenannten Konjunktur-Schecks. Diese Corona-Hilfe war für viele US-Amerikaner zwar lebensnotwendig, doch insbesondere unter den Jüngeren gab es einen hohen Prozentsatz, der die Schecks nicht zwingend benötigte. Darin sieht die Deutsche Bank das Klientel, das den Aktienboom in den USA auslöste.

Auch wenn die Ergebnisse der Onlineumfrage schlüssig klingen, müssen diese dennoch kritisch betrachtet werden. Die Deutsche Bank startete ihre Umfrage ausschließlich unter Anlegern, also Menschen, die bereits an der Börse aktiv sind. Ob sich daraus tatsächlich ein allgemeiner Trend ableiten lässt, ist daher eher fraglich.

Auch mehr Privatanleger in Deutschland an der Börse

Der Trend hin zur Börse scheint  nicht ausschließlich auf die USA zuzutreffen. Auch in Deutschland steigt die Anzahl der Privatanleger derzeit kräftig. So stieg deren Zahl um circa 2,7 Millionen im Vergleich zum Vorjahr.

Damit sind mittlerweile rund 12,4 Millionen Deutsche an der Börse aktiv. Das bedeutet, fast jeder Sechste investiert inzwischen in Aktien, Fonds oder ETFs.

Auch wenn bei uns ebenfalls die Möglichkeiten Geld auszugeben durch Corona begrenzt waren, gab es hierzulande keine Corona-Hilfen in Form von Konjunktur-Schecks. Es muss also noch andere Gründe geben, warum die Börse immer beliebter wird. 

Ein wesentlicher Grund dürften die steigende Inflation sowie Null- oder Negativzinsen sein. Sie machen Anlagen auf Tages- oder Festgeldkonto oder gar in Sparbüchern zunehmend unattraktiv. Zudem vermuten Experten, dass auch der Erfolg von Trading-Apps ein Grund für die stetig wachsende Zahl an Anlegern sein könnte.




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