Robinhood vs. China Internet-Aktien

Robinhood vs. China Internet-Aktien

Robinhood hat als Neo-Broker sein Debut gefeiert. Die Aktie wurde sogar teilweise ausgesetzt, weil die Kurssprünge extrem hoch waren. Aber in Asien wird es ziemlich ruhig um die chinesischen Internetaktien. Was macht man jetzt damit?, in einer Region wo man durchaus von politischen Börsen sprechen kann. Es ist ein Wahnsinn, wie es teilweise die chinesischen Internetaktien regelrecht zerrissen hat.

Die chinesische Regierung hat den Internetunternehmen die Zähne gezeigt. Die Regierung ist der „Boss“ und somit wurde nach Jack Ma von Alibaba auch weiteren Unternehmen gezeigt, wer hier das Sagen hat. Nach Alibaba und der Absage des Boersengangs der Finanztocher war DIDI betroffen und jetzt geht es den Bildungs- und Entertainmentportalen an den Kragen. Tencent und weitere Unternehmen mußten Abschläge von teilweise über 15% hinnehmen. Ein erheblicher Schaden, wenn man sich die Marktkapitalisierung der Unternehmen anschaut.

Auf der einen Seite sind die Regierungen (egal über China, USA oder Europa) auf die Datenkraken angewiesen. Auf der anderen Seite werden diese Internetgiganten für die politische Elite auch gefährlich. Ein Misch-Masch müßte also gefunden werden, damit es beiden Parteien gut geht. Die Ansage an die chinesischen Internetgiganten ist auf jeden Fall klipp und klar. Die Regierung will keine Machtverschiebung in Richtung der Internetkonzerne.

Mittel- und langfristig müssen sich allerdings die Machtverhältnisse klären. Denn in China gilt wieder „Corona-Gefahr“ und die Auswirkungen auf die Wirtschaft kann nicht unendlich heruntergespielt werden. Die Kreditblase gerät in China langsam aus der Balance. Viele Mittelständler oder anders formuliert als Zulieferer leiden unter Corona. Während Internetunternehmen stark von den Lockdowns profitieren, geraten viele produzierende Unternehmen unter Druck.

Eine Wirtschaft oder ein Markt besteht aus Angebot und Nachfrage. Fallen also die Produkte aus, dann werden selbst die Umsätze von Internetgiganten ausfallen. Dennoch muss man auf die Tatsache der ausverkauften chinesischen Internetaktien hinweisen, die jetzt einen interessanten Bewertungsfaktor haben. Es kann sich lohnen jetzt in diesen Aktien schrittweise Positionen aufzubauen.

Es gibt aber auch eine andere Gefahr, die auf Internetunternehmen lauern kann. Die globalen Stromausfälle und Umstellung auf erneuerbare Energien kann diesen Sektor noch belasten. Es bleibt also ein politisches Thema, ob sich die chinesische Internetindustrie wieder aufrappeln kann, oder nicht.



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