Bruttoinlandsprodukt stärker gestiegen als erwartet – Staatshaushalt stark im Minus

Bruttoinlandsprodukt stärker gestiegen als erwartet – Staatshaushalt stark im Minus

Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes bestätigen das schon erwartete Wachstum der Wirtschaft. Diese ist im zweiten Quartal sogar mehr gewachsen als erwartet. Ganz anders präsentieren sich die Zahlen rund um den Staatshaushalt, der sich tief im Minus befindet.

Für das Bruttoinlandsprodukt sagen die Experten auch weiterhin ein Wachstum voraus und auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier glaubt an ein starkes Wirtschaftswachstum in 2021 und 2022.

Der Staatshaushalt steckt jedoch durch die Corona-Pandemie tief in den roten Zahlen. Da sind sich die Experten nicht ganz so einig. Laut Einschätzung der Deutschen Bundesbank könnte sich das Haushaltsdefizit im weiteren Verlauf dieses Jahres sogar noch weiter vergrößern.

Aufschwung der Wirtschaft verfestigt sich

Gegenüber dem Vorquartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2021 um 1,6 Prozent. Die Experten hatten zuvor mit einem Wachstum von 1,5 Prozent gerechnet. Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft scheint sich damit weiterhin fortzusetzen und zu stabilisieren.

Anschub gab vor allem die neu erwachte Konsumlust. Bei den Konsumausgaben konnten die Statistiker ein Plus von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal verzeichnen. Die schrittweisen Lockerungen regten die Verbraucher wieder mehr zum Konsum an.

Im Gegenzug konnte die Wiesbadener Behörde einen Rückgang bei der Sparquote verzeichnen. Legten die deutschen Haushalte noch zu Jahresbeginn im Schnitt pro 100 Euro verfügbarem Einkommen rund 22 Euro auf die hohe Kante, waren es jetzt nur noch 16 Euro.

Die Volkswirte gehen davon aus, dass sich die Konsumlust der Verbraucher auch in den kommenden Monaten fortsetzen wird. Insgesamt rechnen sie auch für den Rest des Jahres sowie für 2022 mit einem weiteren Wirtschaftswachstum.

Zweithöchstes Defizit im Staatshaushalt seit der Wiedervereinigung

Nicht so rosig sieht die Bilanz im zweiten Quartal für den Staatshaushalt aus. Trotz der Konjunkturerholung hat die Corona-Pandemie dem Staatshaushalt stark zugesetzt. Dieser weist im zweiten Quartal 2021 tiefrote Zahlen aus.

Insgesamt errechnete das Statistische Bundesamt mit Ausgaben von insgesamt 80,9 Milliarden Euro durch Bund, Länder und Gemeinden sowie den Sozialversicherungen das zweitgrößte Defizit seit der Wiedervereinigung.

Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2020 verkleinerte sich das Defizit im Staatshaushalt und macht derzeit rund 5,6 Prozent der Wirtschaftsleistung aus. Die Volkswirte vom Statistischen Bundesamt gehen davon aus, dass sich das Defizit in 2022 durch die gut laufende Konjunktur weiter verkleinern wird. 

Bundesbank rechnet mit Vergrößerung des Defizits im Staatshaushalt

Ganz anders schätzen die Experten der Bundesbank die Entwicklung des Haushaltsdefizits ein. Sie rechnen eher damit, dass sich das Defizit trotz wachsender Wirtschaft bis zum Ende des Jahres noch vergrößern wird.

Im Vorjahr lag es bei rund 4,5 Prozent des BIP. Die Bundesbank rechnet jedoch damit, dass das Loch im Staatshaushalt bis zum Jahresende über der 5 Prozent Marke liegen wird.



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