In El Salvador wird der Bitcoin ab sofort zum offiziellen Zahlungsmittel

In El Salvador wird der Bitcoin ab sofort zum offiziellen Zahlungsmittel

Das zentralamerikanische Land El Salvador ist ab sofort weltweit das erste Land, in dem der Bitcoin offiziell zum gesetzlichen Zahlungsmittel wird. Am 07.09.2021 tritt das entsprechende Gesetz in Kraft und verpflichtet alle Händler, die dazu technisch in der Lage sind, den Bitcoin offiziell als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Damit hat die älteste Kryptowährung den Trend hin zu den Digitalwährungen weiter angeheizt.

Starke Anreize zur Nutzung des neuen Zahlungsmittels

Bereits vor 3 Monaten war in El Salvador ein Gesetz verabschiedet worden, das den Bitcoin offiziell zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt. Ab Dienstag sollen nicht nur technisch entsprechend ausgerüstete Händler in dem zentralamerikanischen Land dazu verpflichtet sein die Digitalwährung als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Auch Steuern sollen in Zukunft mit Bitcoin gezahlt werden können.

Die Bürger des Landes sollen zudem zur Nutzung des neuen Zahlungsmittels durch ein Startguthaben angeregt werden. So soll jeder, der die eigens zum Tausch eingerichtete digitale Geldbörse „Chivo“ herunterlädt, ein Startguthaben von 30 US-Dollar erhalten. Damit die Verwendung des neuen Zahlungsmittels möglichst einfach gestaltet wird, sollen außerdem rund 200 Chivo-Geldautomaten im Land aufgestellt werden.

Das Startguthaben von 30 US-Dollar entspricht in etwa dem Dreifachen eines Tagesverdienstes in El Salvador. Es wird deshalb vermutlich für viele El Salvadorianer ein starker Anreiz sein, in Zukunft mit Bitcoin zu bezahlen.

Bitcoin Zulassung zur Förderung des Wirtschaftswachstums

Seit nunmehr 20 Jahren wird in El Salvador als Zahlungsmittel der US-Dollar genutzt. Das Land hat in seiner Geschichte schon mehrere Währungswechsel hinter sich. Nachdem ursprünglich der Peso in El Salvador die offizielle Währungseinheit war, wurde von 1919 bis zum Jahr 2001 der Colón als Zahlungsmittel verwendet. Der Colón wurde letztendlich im Jahr 2001 durch den US-Dollar abgelöst.

Die Verwendung des US-Dollars als offizielles Zahlungsmittel macht das Land jedoch stark von der Geldpolitik der US-Notenbank Fed abhängig. Das Land erhofft sich mit der Zulassung des Bitcoin als Zahlungsmittel also eine größere Unabhängigkeit von den USA. Die offizielle Begründung der Regierung lautet denn auch, die Zirkulation einer Digitalwährung sei für das Wirtschaftswachstum El Salvadors notwendig.

Ob dieser Plan letztendlich auch aufgeht, bleibt abzuwarten. Die Arbeitslosigkeit in der Bevölkerung ist groß und die Verdienste gering. Viele sind daher auf finanzielle Unterstützung durch Angehörige in den USA angewiesen.

Bis heute haben rund 70 Prozent der Bevölkerung keinen Zugang zu den traditionellen Finanzdienstleistungen. Auch hier bleibt abzuwarten, ob sich dies durch den einfachen Zugang zur Digitalwährung ändern wird.

Die Regierung verzichtet jedoch darauf die Nutzung des Bitcoin als Zahlungsmittel zum Zwang zu machen. Offiziell heißt es dazu: „Der Markt soll frei entscheiden.“.



NEWSLETTER ABONNIEREN!

JETZT KOSTENFREI ANMELDEN!