Allgemein geht dem September der Ruf voraus Jahr für Jahr erneut ein schwacher Börsenmonat zu sein. Auch im vergangenen Jahr machte der gefürchtete Monat seinem Ruf alle Ehre und der S&P 500 musste im September zeitweise einen Einbruch von beinahe 10 Prozent verkraften. Insgesamt erlitt der US-Aktienindex im September 2020 einen Rückgang von fast 4 Prozent.

Kein Wunder also, dass auch jetzt unter vielen Anlegern die Furcht vor den legendären September-Einbrüchen an der US-Börse umgeht.

Die Furcht vor dem Ende der lockeren Geldpolitik geht um

In den letzten Monaten ging es für den S&P 500 durchweg aufwärts und die Marksituation ist durchaus mit der vom vergangenen Jahr vergleichbar. Im Vergleich zum Vorjahresmonat machte der Index der 500 größten börsennotierten US-Unternehmen ein Plus von 18,7 Prozent. Doch die Furcht vor dem baldigen Ende der lockeren Geldpolitik ist mehr als deutlich zu spüren.

Die Marktteilnehmer rechnen schon bald mit einer Erhöhung des Leitzinses und dem Beginn der Rückführung der Anleihekäufe. James Bullard, der Präsident der Federal Reserve Bank of St.Louis ließ gegenüber dem US-amerikanischen Sender CNBC jetzt verlauten, was viele denken: „Wir haben wirklich eine boomende Wirtschaft, die wahrscheinlich nicht mehr Stimulus zu diesem Zeitpunkt braucht.“

Schlechte Zahlen zum US-Arbeitsmarkt machen für Anleger Hoffnung

Viele Experten halten es für schwierig nach dem starken Sommer an den US-amerikanischen Börsen diese Entwicklung auch im September und im Folgemonat Oktober noch aufrechtzuerhalten.

Ausgerechnet die aktuellen Daten zum Arbeitsmarkt in den USA machen vielen Anlegern jedoch Hoffnung. Die Zahlen fielen deutlich hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück und zeigten ganz eindeutig, dass in den USA sowohl beim Staat als auch in der Privatwirtschaft nur enttäuschende 235.000 neue Stellen geschaffen wurden.

Für viele Anleger sind die schlechten Zahlen jedoch ein Zeichen dafür, dass weitere Hilfen und Anreize durchaus noch notwendig sind und das drohende Ende der lockeren Geldpolitik der FED dadurch womöglich doch noch in weitere Ferne rückt.

Historisch gesehen ist der September tatsächlich der schwächste Monat für die Börse. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. So ist es nicht verwunderlich, dass es natürlich auch andere Stimmen gibt. Eine dieser Stimmen gehört dem Mitgründer von Fundstrat Global Advisors, Tom Lee. Er geht davon aus, dass sich die Aktienrally auch im gefürchteten Monat September fortsetzt. Allerding sieht er dafür den befürchteten Rückschlag erst im Oktober.

Ob nun der September oder erst der Herbst wirklich die Aktienrally beendet, wird sich im Laufe der Zeit zeigen.