Airbus rettet Milliardenauftrag durch Zugeständnisse

Airbus rettet Milliardenauftrag durch Zugeständnisse

Erst seit der größten Reform in der Geschichte des DAX gehört Airbus nun auch zu den neuen Schwergewichten im Deutschen Aktien Index. Der Flugzeugbauer setzt in diesen Aufstieg große Hoffnungen und erhofft sich dadurch vor allem mehr Zuspruch bei den deutschen Anlegern zu finden und in der Öffentlichkeit sowie in der Politik mehr Aufmerksamkeit zu erhalten.

Nun erhielt der Konzern die erhoffte Aufmerksamkeit und landete mit dem Rettungsversuch eines milliardenschweren Auftrags von der malaysischen Fluggesellschaft AirAsia in den Schlagzeilen.

Der europäische Flugzeughersteller wertet die eingeräumten Zugeständnisse als ein positives Beispiel für den Umgang mit Kunden, die unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden – die Airbus Aktie fiel daraufhin dennoch zeitweise um 2,89 Prozent.

Es geht um Milliarden

Den Milliardendeal mit der malaysischen Fluggesellschaft AirAsia konnte Airbus offenbar durch einige Zugeständnisse zumindest vorerst retten. Der Flugzeughersteller einigte sich mit AirAsia auf eine Abwandlung der Bestellung zu günstigeren Konditionen und eine Erweiterung des ursprünglichen Zeitplans für die Auslieferung.

Laut Mitteilung der AirAsia sollen bis zum Jahr 2035 insgesamt 362 Maschinen des Typs Airbus A321neo ausgeliefert werden. Wie der malaysische Billigflieger in Kuala Lumpur mitteilte, sei der Zeitplan für die Auslieferung derzeit jedoch noch unklar.

Ursprünglich war der Auslieferungsplan wohl enger gefasst. Doch bereits im Frühjahr 2020 hatte die Fluggesellschaft die Annahme von 6 der bestellten Kurz- und Mittelstreckenmaschinen, mit der Begründung vorerst keine weiteren Maschinen zu benötigen, verweigert. Airbus musste daraufhin die fabrikneuen Maschinen anderweitig veräußern.

Offenbar unter dem Druck, möglicherweise ein Auftragsvolumen in zweistelliger Milliarden-Dollar-Höhe zu verlieren, einigten sich beide Unternehmen nun auf eine Änderung des Auslieferungszeitplans. Außerdem wurde die Bestellung von 13 Maschinen des Typs A320 neo in die größeren Modelle A321neo umgewandelt.

AirAsia – schon länger unter finanziellem Druck

Bereits im September war durchgesickert, dass Airbus einem veränderten Auslieferungszeitplan sowie günstigeren Konditionen für die malaysische Fluggesellschaft zugestimmt hatte.

Die ersten Maschinen hatte AirAsia bereits im November 2019 erhalten. Doch der Konzern kämpft mit dem Corona-bedingten Einbruch im Flugverkehr und ringt schon länger um seine finanzielle Stabilität.

Erst vor wenigen Tagen wurde dem Unternehmen ein Kredit mit einer 80-prozentigen Staatsgarantie über 500 Millionen Ringgit (das entspricht ungefähr 100 Millionen Euro) genehmigt.

AirAsia ist der größte asiatische Airbus-Kunde. In Anbetracht dessen und nicht zuletzt aufgrund des riesigen Auftragsvolumens sind die Zugeständnisse der europäischen Flugzeugbauers mehr als nachvollziehbar. Stornierungen sind einem Experten zufolge, außer in Fällen der Insolvenz oder bei einem Sanierungsverfahren, in der Branche äußerst schwierig.

Wie zu erwarten, reagierte die Börse nach Bekanntwerden der Auftragsänderungen prompt und die Airbus-Aktie fiel daraufhin zeitweise um 2,89 Prozent.

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