Auch im September nahm der Preisdruck in der Eurozone weiter zu

Auch im September nahm der Preisdruck in der Eurozone weiter zu

Im September setzte sich der Inflationstrend in der Eurozone weiter fort. Die Statistiker von Eurostat bestätigten nun, was die Volkswirte schon erwartet hatten und gaben für den Monat September eine Inflationsrate von 3,4 Prozent an. Noch im August lag diese bei 3 Prozent.

EZB bleibt bei ihrer Inflations-Einschätzung

Die EZB bleibt trotz der kontinuierlich ansteigenden Inflationsrate im Euroraum weiterhin bei ihrer Einschätzung des aktuellen Inflationsgeschehens. Mittelfristig strebt die Europäische Zentralbank eine Teuerungsrate von 2 Prozent an.

Der aktuelle Inflationsanstieg ist laut Einschätzung der EZB-Experten lediglich eine vorübergehende Erscheinung, die sich auf mehrere Faktoren zurückführen lässt, die mit der Corona-Pandemie und der Erholung der Wirtschaft zusammenhängen.

Für das kommende Jahr rechnen die EZB-Volkswirte im Mittel mit einer Inflationsrate von 1,7 Prozent, in 2023 erwarten sie sogar nur eine Teuerung von 1,5 Prozent.

Experten zweifeln an vorrübergehendem Inflationseffekt

Die angestrebte Teuerungsrate von 2 Prozent wird schon seit Monaten in den Euroländern regelmäßig überschritten und an den Märkten kommen zunehmend Zweifel an der Einschätzung der EZB auf.

Viele Experten sehen in einer Vielzahl von Faktoren Hinweise darauf, dass der Inflationsanstieg doch nicht, so wie von der Europäischen Zentralbank propagiert, nur eine vorübergehende Erscheinung ist.

Die derzeitigen Lieferkettenprobleme, der allgemeine Materialmangel, gepaart mit der momentanen Energieknappheit und dazu noch die Lohnforderungen der Gewerkschaften sind für sie Anzeichen, dass das Inflationsgeschehen noch für lange Zeit auf hohem Niveau bleiben und der Preisanstieg ein dauerhafter Effekt werden könnten.

Preisanstieg im September

Bereits im August lag die Teuerungsrate im Euroraum mit 3 Prozent deutlich über der angestrebten 2 Prozent-Marke. Im September gingen die Preise noch einmal deutlich nach oben und die jährliche Inflationsrate lag bei 3,4 Prozent. Damit stieg die Inflation in den Euroländern so stark an wie seit 13 Jahren nicht mehr.

Massive Preistreiber waren laut der statistischen Erhebungen der europäischen Statistikbehörde Eurostat die deutlich gestiegenen Kosten für Öl und Gas. Die Energiepreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 17,6 Prozent.

Werden die Energiepreise einmal herausgerechnet, ergab sich im Monat September eine Inflationsrate von nur 1,9 Prozent. Während die Preise für Dienstleistungen mit 1,7 Prozent nur unterdurchschnittlich anstiegen, verteuerten sich Lebensmittel, Tabak und Alkohol um 2 Prozent.

Auch die sogenannte Kernteuerung nahm im September mit einem Anstieg von 1,6 auf 1,9 Prozent kräftig zu. Bei der Berechnung der Kernrate werden besonders volatile Güter wie etwa Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak nicht berücksichtig. Daher gilt sie für Ökonomen als eine wichtige Richtgröße bei der Bestimmung des Inflationstrends.

In Deutschland sind die teuren Energiepreise derzeit ebenfalls der größte Preistreiber. So überstieg die Inflationsrate in Deutschland mit 4,1 Prozent im September erstmals seit beinahe 28 Jahren die 4 Prozent-Hürde.



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