Risiken und Gefahren beim Crypto Lending

Risiken und Gefahren beim Crypto Lending

Das Crypto Lending ist eine Finanzprodukt, welches explizit auf den Kryptomarkt abgestimmt ist. Es bietet eine echte Alternative zum Verkauf von Kryptowährungen, um so schnell an liquide Mittel zu gelangen.

Auch für Langzeit-Investoren kann Crypto Lending interessant sein. Wer langfristig mit höheren Krypto-Kursen rechnet und seine Kryptowährungen auf jeden Fall halten will, kann zwischenzeitlich durch Crypto Lending Zinsen für seine Anlage erhalten.

Doch Kredite und ebenso Zinsen gibt es auch beim Crypto Lending nicht umsonst. Wie allgemein im Finanzwesen gilt auch hier die Regel: Wer eine Rendite erzielen will, muss dafür auch Risiken in Kauf nehmen.

Der Kryptomarkt ist bekannt dafür, dass Anleger mitunter enorme Renditen einfahren können – die Risiken sind dafür aber vergleichsweise hoch. Das Marktprinzip Rendite gegen Risiko gilt auch beim Crypto Lending. Wer sich dafür entscheidet, sollte daher zuvor die Risiken kennen.

Hohe Renditen locken – aber Insolvenzrisiko beachten

Zur besseren Veranschaulichung werden die Prinzipien beim Crypto Lending gerne mit den Marktprinzipien der Kreditvergabe und der Verzinsung von Bankeinlagen verglichen. In Bezug auf die reine Funktionalität beider Vorgänge ist dieser Vergleich durchaus zutreffen.

Dennoch kann ein Sparkonto beim Crypto Lending nicht wirklich mit einem Sparkonto im öffentlichen Finanzsystem verglichen werden, denn es gibt einen wesentlichen Unterschied.

So unterliegen sämtliche Einlagen bei einer deutschen Bank und ebenso bei vielen ausländischen Banken der gesetzlichen Einlagesicherung. Der Staat garantiert bis zu einer gewissen Obergrenze (in Deutschland liegt diese bei 100000 Euro) pro Kunde und pro Bank die Einlage, wenn die Bank insolvent wird.

Viele Banken sichern die bei ihnen getätigten Einlagen zusätzlich durch eigene Sicherheitsfonds ab. Einlagen bis zu 100000 Euro sind also völlig sicher aufgehoben. Allerdings ist die Rendite bei herkömmlichen Spareinlagen dafür entsprechend gering bis gar nicht mehr vorhanden.

Krypto-Sparkonten sind jedoch nirgendwo durch eine staatliche Einlagensicherung gesichert. Wird der Crypto Lending-Anbieter zahlungsunfähig, tragen Anleger also das volle Insolvenzrisiko.

Im schlimmsten Fall kann ein Anleger also sein komplettes Kryptovermögen verlieren, wenn der Anbieter zahlungsunfähig wird. Die Einlagen würden in diesem Fall komplett in die Insolvenzmasse eingehen und der Anleger könnten allenfalls als Gläubiger noch Ansprüche geltend machen.

Bei der Wahl des Crypto Lending Anbieters ist daher äußerste Vorsicht geboten. Vor der Wahl eines Anbieters sollte daher dessen wirtschaftliche Lage genauestens unter die Lupe genommen werden. Tendenziell ist sicher bei etablierten Anbietern das Risiko geringer, doch auch diese sollten zuvor genau angeschaut werden.

Im Gegenzug für das weitaus höhere Risiko sind beim Crypto Lending bisweilen durchaus Renditen im zweistelligen Bereich möglich.

Unterschied CeFi- und DeFi-Anbieter

Bei den Crypto Lending Anbietern gibt es sogenannte CeFi- und DeFi-Plattformen. Während hinter einer CeFi-Plattform ein zentralisierter Anbieter steckt, erfolgt bei einer DeFi-Plattform der Service über einen automatisierten Smart Contract. Es handelt sich also um eine dezentrale Anwendung ohne dahinterstehendes privatwirtschaftliches Unternehmen.

Bei einem DeFi-Anbieter besteht daher kein Insolvenzrisiko. Dafür beinhalten DeFi-Anbieter jedoch diverse technische Risiken, die im Zweifelsfall genau wie das Insolvenzrisiko zu Lasten der Anleger gehen.

IT-Sicherheit

Immer wieder gibt es Hacker-Angriffe bei denen Kryptowährungen gestohlen werden. Auch die Crypto Lending Anbieter mussten bereits die eine oder andere Cyber-Attacke verkraften. In Bezug auf die IT-Sicherheit ist daher  die Frage, wie und wo die Kryptowährungen aufbewahrt werden von zentraler Wichtigkeit.

Unter den CeFi-Anbietern kooperieren die großen und etablierten Anbieter oftmals mit bekannten Verwahr-Dienstleistern, deren Sicherheitskonzepte erprobt und bewährt sind.

Einige CeFi-Anbieter haben das Risiko des Kryptowährungsdiebstahls eigens mit privaten Versicherungen abgedeckt. Allerdings decken diese Versicherungen in der Regel nur einen Teil des Gesamtvermögens, welches vom Anbieter verwaltet wird.

Anders sieht das Sicherheitsrisiko bei DeFi-Anbietern aus. Diese arbeiten in aller Regel nicht mit Verwahr-Dienstleistern zusammen und schließen auch keine Versicherung zum Schutz vor IT-Lücken. Hier tragen die Nutzer das Risiko selbst, denn der Anleger verwahrt seine Kryptowährung im eigenen Wallet.

So verlockend das fehlende Insolvenz-Risiko bei DeFi-Anbietern auch sein mag, kommt es bei der Nutzung einer entsprechenden DeFi-Plattform also darauf an, wie gut sich der Nutzer auskennt und wie sehr er dem Protokoll der Plattform vertraut.



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