Rutscht China in die Stagflation?

Rutscht China in die Stagflation?

Die Corona-Pandemie hat weltweit ihre Spuren hinterlassen. Die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte leiden bis zum heutigen Tag unter den Folgen der Pandemie und auch China ist davon nicht ausgenommen.

Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus dem Land der Mitte zeigen, dass die chinesische Wirtschaft nicht in dem Maße wächst, wie zunächst prognostiziert und gleichzeitig auch in China die Preise weiter ansteigen. Einige Experten sehen daher die Gefahr einer Stagflation auf die asiatische Wirtschaftsmacht zukommen, manche sehen das Land bereits mitten drin.

Auch für die Weltwirtschaft dürfte eine solche Entwicklung nicht ohne Folgen bleiben.

Erinnerungen an die Ölkrise der 70er-Jahre werden wach

Der Begriff der Stagflation wurde erstmals während der Ölkrise in den 70-er Jahren von den Ökonomen geprägt. Gemeint ist damit ein Krisenzustand der gleichzeitig die Wirtschaft und die Finanzmärkte betrifft, indem das Wachstum des BIPs abflaut, während die Preise gleichzeitig steigen.

Ein solches Szenario konnten während der Ölkrise erstmals beobachtet werden. Doch nun sehen Experten die Wirtschaftsmacht China vor ähnlichen Problemen und weisen mit Nachdruck darauf hin, dass dies nicht nur Auswirkungen auf das Land der Mitte haben wird, sondern auf die gesamte Weltwirtschaft.

Reale Stagflationsgefahr in China

Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus der Volksrepublik China zeigen, dass die Stimmung der gesamten chinesischen Industrie im Monat Oktober stark zurückgegangen ist. So ist die chinesische Volkswirtschaft im dritten Quartal 2021 zwar um 4,9 Prozent gewachsen, liegt damit aber deutlich unter den Erwartungen. Im Ergebnis erreichte die chinesische Volkswirtschaft damit den geringsten Zuwachs innerhalb eines Jahres. 

Die Stimmung in Chinas Industrie ist in mehrfacher Hinsicht belastet. Neben den allgemeinen Problemen, bedingt durch die Corona-Pandemie, haben sich weitere Ereignisse wie etwa die Evergrande-Krise auf das Wachstum der chinesischen Wirtschaft negativ ausgewirkt und die Stimmung in der Industrie noch einmal deutlich eingetrübt.

Gleichzeitig gehen auch in der Volksrepublik die Preise immer weiter nach oben. So erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr der chinesische Erzeugerpreisindex um stolze 10,7 Prozent.

Für viele Analysten sind damit deutliche Anzeichen für eine Stagflation gegeben. Einige sehen das Land der Mitte sogar bereits mitten in einer Stagflation. Entsprechend düster sehen auch die Prognosen zur Dauer der aktuellen Situation aus.

So sehen die Experten für die nächsten Monate keine Entspannung und gehen davon aus, dass die Faktoren, die auf das Wirtschaftswachstum drücken auch in den nächsten Monaten nicht verschwinden werden. Eventuelle Wirtschafts-Stimuli scheinen vorerst nicht in Sicht zu sein.

Bringt das neue Jahr Erleichterung für die Weltwirtschaft?

Nicht nur die chinesische Wirtschaft hat aktuell mit so einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die ganze Welt leidet weiterhin an den Lieferkettenunterbrechungen und die stetig steigenden Energie-, Erzeuger- und Verbraucherpreise tun das ihre, um die schwierige Lage noch zu verschlimmern.

Erleichterungen für die Weltwirtschaft hängen für die Experten jedoch auch in hohem Maße von der Erholung der chinesischen Wirtschaft ab und diese erwarten die Analysten nicht vor Anfang des nächsten Jahres.



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