Aufstieg und Fall der Telekom-Aktie

Aufstieg und Fall der Telekom-Aktie

Vor 25 Jahren, am 18. November 1996, wurde die Telekom-Aktie erstmals an der Frankfurter Börse notiert. Das mobilisierte damals vor allem die Privatanleger, die sich, angeheizt durch die Versprechungen der Telekom, in Scharen auf die vermeintlich sicheren Aktien stürzten.

Doch schon bald nach den anfänglichen Rekordgewinnen kam der große Absturz der Telekom-Aktie, der für viele Privatanleger ein echtes Trauma war. Inzwischen hat sich die Telekom-Aktie zwar ein wenig erholt, doch ist sie heute kaum mehr wert als zu ihrem ersten Börsengang.

Denkwürdiger Börsengang

Als die Telekom vor genau 25 Jahren zum ersten Mal an die Börse ging, löste dieses Ereignis ein wahres Börsenfieber bei Millionen von Menschen aus. Jeder wollte am Börsengang der neuen Aktie teilhaben, wurde doch zuvor die absolute Sicherheit des Papiers suggeriert.

Vor allem Privatanleger waren im Visier des Unternehmens. Um diese zum Kauf der neuen Aktie zu motivieren, steckte die Telekom damals satte 100 Millionen DM in großangelegte Werbekampagnen, in denen die Telekom-Aktie als eine „Volksaktie“, so „sicher wie eine Zusatzrente“, beworben wurde.

Insgesamt 713 Aktien konnte das Bonner Unternehmen verkaufen und so fast 10 Millionen Euro einnehmen. Beim ersten Börsengang kauften rund 1,9 Millionen Privatanleger das Papier und tatsächlich hat die Telekom mit 68 Prozent bis heute einen der höchsten Privatanlegeranteile unter den börsennotierten Unternehmen.

Nach dem Gipfelsturm der steile Absturz

Etwa 2 Jahre nach dem Börsengang kletterte die Telekom-Aktie bis auf ungeahnte Höhen. Kostete das Papier beim ersten Börsengang noch 28,50 DM (rund 14,57 Euro) erreichte die Aktie im Jahr 2000 zur großen Freude der Millionen von Privatanlegern ihre höchste Notierung mit 103,50 Euro.

Doch trotz siebenfacher Kurssteigerung verkauften zum damaligen Zeitpunkt nur wenige ihre Papiere, denn die Anleger erhofften sich noch weitere Kursgewinne. Nachdem jedoch die Überbewertung der Immobilienbestände des Unternehmens bekannt wurde, begann der große Absturz. Schon ein Jahr nach dem Höchststand verliert die Telekom-Aktie fast 90 Prozent ihres Wertes und rutscht unter die 10 Euro Marke und dort bleibt sie auch für eine ganze Weile.

Inzwischen wurden die Aktienmärkte von der Dotcom-Blase in Mitleidenschaft gezogen. Doch während sich die anderen Aktienmärkte ab 2003 langsam wieder erholten, rutschte die Telekom-Aktie noch weiter ab und erreichte schließlich im Jahr 2012 mit 7,71 Euro ihren absoluten Tiefpunkt.

Telekom-Aktie dümpelt weiterhin vor sich hin

Bis heute dümpelt die Telekom-Aktie vor sich hin und konnte nie mehr die Höhen von einst erreichen. Zurzeit ist sie kaum mehr wert, als bei ihrem ersten Börsengang.

Noch ungelöst ist zudem eine Klage von insgesamt 16000 Privatanlegern, die der Telekom Falschangaben über ihre Besitzverhältnisse am US-amerikanischen Mobilfunkunternehmen Sprint vorwerfen. Ist das Verfahren einmal beendet, kann die Aktie der Telekom vielleicht auch wieder mehr Fahrt aufnehmen.



NEWSLETTER ABONNIEREN!

JETZT KOSTENFREI ANMELDEN!