Kein Wirtschaftswachstum im 4. Quartal 2021 erwartet

Kein Wirtschaftswachstum im 4. Quartal 2021 erwartet

Wie die Bundesbank in ihrem Monatsbericht mitteilte, wird für das 4. Quartal 2021kein weiteres Wirtschaftswachstum erwartet. Bereits im Sommerquartal hatte die Wirtschaftsleistung in Deutschland nicht mehr zugelegt, sodass die aktuelle Prognose nicht allzu sehr überrascht. Doch erneut verschärfte Corona-Schutzmaßnahmen könnten das gesamtwirtschaftliche Wachstum noch weiter bremsen als bisher prognostiziert.

Wachstumsschub im Dienstleistungssektor beendet

Pünktlich zum Wochenbeginn gab die Bundesbank in ihrem Monatsbericht ihre aktuelle Einschätzung zum weiteren Wirtschaftswachstum in Deutschland bekannt. Nachdem die Wirtschaftsleistung bereits im Sommerquartal stagnierte, erwarten die Experten auch für das 4. Quartal 2021 kein weiteres Wachstum mehr.

Die Experten sehen für die Stagnation gleich mehrere Gründe verantwortlich. Obwohl die Nachfrage nach industriellen Produkten hoch ist, dürfte die Industrie weiterhin von den Lieferproblemen betroffen sein und das gesamtwirtschaftliche Wachstum damit deutlich dämpfen.

Speziell für die Bauindustrie prognostizieren die Experten zwar längerfristig eine starke Expansion, doch dürfte auch diese im 4. Quartal nur marginale Zuwächse verbuchen. Auch im Bausektor wirkt sich die Materialknappheit weiterhin wirtschaftshemmend aus. Hinzu kommt noch der starke Mangel an Arbeitskräften in der Bauindustrie.

Beim Privatkonsum erwartet die Bundesbank indes nur einen geringfügigen Anstieg. Ebenfalls wachstumsdämpfend wirkt sich das Ende des Wachstumsschubs durch den Dienstleistungssektor aus.

Nach dem Ende vieler Corona-Schutzmaßnahmen und den damit verbundenen Lockerungen erlebte insbesondere der Dienstleistungssektor einen starken Auftrieb und kurbelte damit das Wachstum der Gesamtwirtschaft ordentlich an.

Der Auftrieb im Dienstleistungsbereich ist laut der Bundesbank Experten mittlerweile aber vorbei und könnte sich durch erneute Verschärfungen der Corona-Bestimmungen erneut ins Gegenteil verwandeln.

Auch die Wirtschaftsweisen senken die Wachstumsprognose

Bereits zu Beginn des Monats hatten die Wirtschaftsweisen ihre Prognosen zum Wirtschaftswachstum 2021 deutlich gesenkt. Noch im Frühjahr schätzen die Ökonomen das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für 2021 auf 3,1 Prozent.

In ihrem Jahresgutachten senkten die Sachverständigen den erwarteten Zuwachs des BIP allerdings auf 2,7 Prozent. Die Anpassung ihrer Wachstumsprognose begründeten die Wirtschaftsweisen mit den anhaltenden Lieferengpässen, aber auch mit den erneuten Corona-bedingten Einschränkungen und Anpassungen.

Japans Wirtschaft ist sogar geschrumpft

Die andauernde Corona-Pandemie hat nach wie vor starke Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft. Deutschland ist bei weitem nicht das einzige Land, in dem die Wirtschaft unter den Folgen zu leiden hat.

So sank in Japan das Bruttoinlandsprodukt im 3. Jahresquartal 2021 um 0,8 Prozent. Auf das gesamte Jahr 2021 berechnet ging das japanische BIP sogar um 3 Prozent zurück.

Auch die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt hatte und hat schwer unter den Folgen der Corona-Pandemie zu leiden. Unter den weltweiten Lieferengpässen litt vor allem die japanische Automobilindustrie und der im Sommer in Japan ausgerufene Corona-Notstand tat das seine, um viele andere Wirtschaftszweige ordentlich in Mitleidenschaft zu ziehen.



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