Rohstoffgewinnung der Zukunft – welche Mineralien schon bald aus der Tiefsee gewonnen werden können

Rohstoffgewinnung der Zukunft – welche Mineralien schon bald aus der Tiefsee gewonnen werden können

Noch ist die Gewinnung mineralischer Rohstoffe aus der Tiefsee reine Zukunftsmusik. Neben der Öl- und Gasförderung aus den Ozeanen ist auch der Abbau mineralischer Rohstoffe aus den Küstenregionen der Weltmeere schon längst gängige Praxis.

Doch dass auch wirtschaftlich interessante mineralische Vorkommen tief im Meer zu finden sind, ist schon länger kein Geheimnis mehr. Längst gibt es diverse Explorationsprojekte in allen Weltmeeren, um die lukrativsten aufzuspüren und zu erforschen.

Doch welche mineralische Rohstoffe sind tief unter der Meeresoberfläche in Regionen zu finden, in die bisher kaum ein Mensch vorgedrungen ist und in welcher Form liegen diese kostbaren Ressourcen in der Tiefsee vor?

Drei Gruppen der mineralischen Tiefsee-Rohstoffe

Die in der Tiefsee vorkommenden mineralischen Rohstoffe werden in insgesamt drei Gruppen eingeteilt: Manganknollen, Mangankrusten und Massivsulfide. In naher Zukunft soll deren Gewinnung beginnen, denn in den Vorkommen aller drei Gruppen sind wertvolle und wichtige mineralische Rohstoffe enthalten.

Manganknollen

Manganknollen sind meist erst in Tiefen von mehr als 4000 Metern zu finden. Die einzelnen Knollen haben in etwa einen Durchmesser von 1 bis 6 Zentimetern und sind in allen Ozeanen vorhanden. Diese Knollen haben sich im Verkauf von Jahrmillionen in der Tiefsee entwickelt und wachsen nur äußerst langsam.

Sie bestehen aus Mangan- und Eisenoxiden sowie zahlreichen Nebenmetallen, die sich durch den Kontakt mit dem Meerwasser und dem Porenwasser aus Sedimenten gebildet haben.

Wirtschaftlich interessant sind Manganknollen durch einen Gehalt von bis zu 3 Prozent an Kupfer, Nickel und Kobalt – also von mineralischen Rohstoffen, die vor allem für die Stahlveredelung und die Elektroindustrie äußerst wertvoll sind.

Die größten bisher entdeckten Vorkommen befinden sich im sogenannten Mangangürtel im Nordostpazifik. Dort ist der Meeresboden etwa zur Hälfte mit Manganknollen bedeckt.

Mangankrusten

Bei Mangankrusten handelt es sich um Mangan-Eisen-Oxide, die auf hartem Gestein in den Ozeanen ablagern. Untersuchungen haben ergeben, dass wirtschaftlich interessante Vorkommen insbesondere in Meerestiefen von 800 bis zu 2500 Metern zu finden sind. Im Pazifik sind rund zweidrittel der Lagerflächen zu finden.

Insgesamt geht man heute davon aus, dass rund 40 Milliarden Tonnen Mangankrusten in den Weltmeeren vorhanden sind. Etwa die Hälfte dieser Vorkommen gilt als potentiell abbaubar.

Mangankrusten enthalten neben Mangan vor allem Kupfer, Titan, Kobalt, Nickel und Cer, welches ein Element der Seltenen Erden ist. Dazu beinhalten die Krusten große Anteile an Spurenmetallen wie Wolfram, Molybdän, Tellur und Platin.

Massivsulfide

Massivsulfide treten vor allem in Gebieten mit vulkanischen Aktivitäten in Meerestiefen bis zu 3000 Metern auf. Dort können sie Lagerstätten bilden, die einen Durchmesser von mehreren hundert Metern erreichen können.

Massivsulfide weisen einen hohen Anteil an den Buntmetallen Kupfer, Zink und Blei auf und enthalten zudem die Edelmetalle Gold und Silber. Darüber hinaus sind in Massivsulfiden Indium, Wismut, Selen und Germanium enthalten, die insbesondere für alle modernen Technologien wertvoll sind.



NEWSLETTER ABONNIEREN!

JETZT KOSTENFREI ANMELDEN!