Microsoft kauft den Spieleentwickler Activision Blizzard

Microsoft kauft den Spieleentwickler Activision Blizzard

Microsoft will für fast 70 Milliarden US-Dollar den zunehmend in die Kritik geratenen US-Spieleentwickler Activision Blizzard übernehmen. Damit soll das Spielegeschäft merklich beschleunigt und der Einstieg in das Metaverse erleichtert werden.

Bei der Übernahme handelt es sich laut Einschätzung vieler Branchenkenner um einen rein strategischen Deal, denn das Spielegeschäft, ein ehemals großer Geschäftsbereich von Microsoft, geriet in den vergangenen Jahren mehr und mehr in den Hintergrund.

Strategischer Deal mit noch ungeahnten Möglichkeiten

Für fast 70 Milliarden US-Dollar will der Software-Riese Microsoft den Spieleentwickler Activision Blizzard übernehmen. Microsoft steht damit vor der größten Übernahme in seiner Unternehmensgeschichte.

Branchenkenner werten den Mega-Deal als einen strategischen Schachzug von Microsoft, um das Spielegeschäft wieder anzukurbeln und den Einstieg in die virtuelle 3-D-Spielwelt zu erleichtern.

Noch vor wenigen Jahren war der Spielebereich auch für den Software-Riesen nicht zuletzt aufgrund der von Microsoft entwickelten Xbox noch ein Riesengeschäft. Doch in den vergangenen Jahren hatte sich der Konzern mehr und mehr auf den Geschäftskundenbereich konzentriert, sodass das Spielgeschäft in den Hintergrund rückte.

So konnte Microsoft vor allem durch seine Cloud-Dienste den Umsatz und seine Gewinne kräftig erhöhen. Doch der Zeitpunkt der Übernahme könnte für den Softwarekonzern nicht besser gewählt sein.

So könnten Spieleserien des Spieleanbieters Actvision Blizzard wie „Call of Duty“ oder „Diabolo“ in Zukunft nicht nur direkt im Game-Pass der Xbox enthalten sein, was ein großer Vorteil gegenüber Sony mit seiner Playstation wäre. Darüber hinaus erleichtert die Übernahme von Activision Blizzard auch den Einstieg in das sogenannte Metaverse.

Die virtuelle Live-Spielewelt der Zukunft ist auch für andere Silicon-Valley-Konkurrenten wie Facebook oder Nvidia, aber auch Tesla ein Hype, den sie auf keinen Fall

verpassen wollen.

Auch für den wegen sexueller Belästigungen in Kritik geratenen Spieleentwickler Activision Blizzard dürfte die Microsoft-Übernahme von Vorteil sein.

Microsoft hat nach eigenen Angaben für jede Activision Blizzard Aktie 95 US-Dollar und damit einen ordentlichen Aufpreis zum aktuellen Aktienkurs geboten. Damit würde der Spieleentwickler mit 68,7 Milliarden US-Dollar bewertet werden.

Deal mit Schattenseiten

Auch wenn der Mega-Deal für beide Seiten enorme Vorteile zu bringen scheint, könnte er für Microsoft am Ende auch Schattenseiten haben und gewisse Risiken mit sich bringen.

Zum einen achten die US-Kartellbehörden sehr genau darauf, dass kein Unternehmen den Markt völlig beherrscht, wie das laufende Verfahren gegen den Konkurrenten Facebook beweist.

Zum anderen könnte sich auch die in die Kritik geratene Unternehmenskultur von Activision Blizzard negativ auf den Software-Riesen auswirken, sofern diesbezüglich nicht noch vor der Übernahme alle Zweifel behoben werden. Doch offenbar sind mit den bestätigten Entlassungen bei Activision Blizzard bereits erste Konsequenzen gezogen worden.



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