10 Feb Deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerung beim britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline
Der britische Pharmahersteller GlaxoSmithKline (GSK) konnte im vergangenen Jahr von dem Corona-bedingt florierenden Arzneigeschäft profitieren und eine deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerung erzielen.
Auch für das laufende Jahr 2022 plant das Unternehmen ein weiteres Wachstum. Ebenfalls fest auf der Agenda für dieses Jahr ist weiterhin die geplante Abspaltung der Consumer-Healthcare-Sparte.
Umsatzsteigerungen durch Corona
GlaxoSmithKline konnte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,4 Milliarden Pfund (umgerechnet 1,7 Milliarden Euro) machen. Insgesamt steigerte der britische Pharmakonzern seinen Umsatz von 8,7 Milliarden Pfund in 2020 auf 9,5 Milliarden in 2021. Auch für das laufende Jahr erwartet GSK ein weiteres Umsatzwachstum.
Ebenso stieg der Gewinn von 677 Millionen Pfund im Vorjahreszeitraum auf 749 Millionen Pfund an. Während der Gewinn des Unternehmens unter den Erwartungen der Analysten blieb, übertraf der Umsatz die Prognosen.
Für das vierte Quartal will GlaxoSmithKline nun eine Dividende von 23 Pence zahlen. Für das gesamte Jahr 2021 soll die Dividendenzahlung 80 Pence betragen.
Ähnlich wie Biontech, AstraZeneca oder Moderna konnte auch GSK von der Corona-Pandemie profitieren. So machte der Konzern den größten Umsatz mit seinem Corona-Medikament Xevudy.
Das Antikörpermedikament gehörte zu den meistverkauften GSK-Produkten und verhalf dem Pharmaunternehmen zu einem Umsatz von 958 Millionen Pfund. Die hohe Nachfrage kam vor allem aufgrund der nachweislich hohen Wirksamkeit von Xevudy bei der Behandlung der Omikron-Variante zustande.
Auch für das laufende Jahr erwartet GSK weitere Umsatz- und Gewinnsteigerungen. Dabei geht die Geschäftsleitung von ähnlich hohen pandemiebedingten Umsätzen aus, wobei jedoch Xevudy einen geringeren Anteil haben soll.
Abspaltung der Consumer-Healthcare-Sparte Mitte 2022
Eines der Hauptziele von GlaxoSmithKline in diesem Jahr ist die Abspaltung seiner rezeptfreien Konsumgütersparte. Dazu gehören so bekannte Marken wie Otriven, Sensodyne oder Dr.-Best-Zahnbürsten. Nicht zuletzt aufgrund dieses Vorhabens bezeichnete Vorstandschefin Emma Walmsley das Jahr 2022 als „ein wegweisendes Jahr“ für den Pharmakonzern.
Geplant ist die Abspaltung für Mitte des Jahres. Allerdings hatte GSK erst im Januar ein Übernahmeangebot des Konsumgüterkonzerns Unilever über rund 60 Millionen Euro als zu niedrig abgelehnt. Ob es dennoch zu einer Einigung kommt, ist derzeit noch ungewiss.
GLK erhält Milliarden nach Patentstreit mit Gilead Science
Auch in einem Patentstreit mit dem US-amerikanischen Pharmaunternehmen Gilead Science konnte sich GSK Anfang Februar einigen. Gilead Science soll mit seinem HIV-Medikament Biktarvy Patente des HIV-Gemeinschaftsunternehmen ViiV verletzt haben. Dieses betreibt GlaxoSmithKline gemeinsam mit dem US-Pharmakonzern Pfizer und dem japanischen Unternehmen Shionogi.
Gilead Science soll nun 1,25 Milliarden US-Dollar an ViiV zahlen, was auch GSK zugutekommt.