Zwischen Konjunkturhoffnung und Zinsangst – die Auswirkungen des US-Konjunkturpakets

Zwischen Konjunkturhoffnung und Zinsangst – die Auswirkungen des US-Konjunkturpakets

Zwischen Konjunkturhoffnung und Zinsangst – die Auswirkungen des US-Konjunkturpakets

Das gigantische Konjunkturprogramm der USA bringt die Börse mächtig ins Schwanken. Die Anleger sind hin- und hergerissen zwischen berechtigtem Optimismus und einer großen Zins- und Inflationsangst.

Rekordhoch beim Dax

Der Dax macht derzeit einen rasanten Kursanstieg durch. Neben dem sich abzeichnenden Ende der Corona-Krise ist die Verabschiedung des US-Konjunkturpakets in Höhe von 19,9 Billionen US-Dollar für das Rekordhoch verantwortlich. 

Erwarteter Wirtschaftsaufschwung in den USA

Ganz unter Dach und Fach ist das Konjunkturpaket zwar noch nicht, denn das Repräsentantenhaus muss noch ein zweites Mal über die Staatshilfen abstimmen. Da die Demokraten jedoch die Mehrheit haben, scheint dies für die Anleger eher nebensächlich zu sein. Entscheidend wird die Wirkung der Hilfsmaßnahmen sein, wenn die US-Wirtschaft im zweiten Jahresquartal wieder hochgefahren wird.

Die 19,9 US-Dollar sind selbst für amerikanische Verhältnisse ein gigantische Paket. Doch neben der Hoffnung auf einen erneuten Wirtschaftsaufschwung, wird durch das amerikanische Hilfsprogramm auch die Angst vor Inflation und einhergehender Zinserhöhung geschürt.

Märkte reagieren sensibel

Viele Jahre war an der Börse die Inflation kein besonders beachtenswertes Thema. Doch angesichts gigantischer Wirtschaftshilfen zur Ankurbelung der Konjunktur in den USA ist davon auszugehen, dass die Märkte sensibel auf die dadurch entstehende Inflationsgefahr reagieren und das ist bereits jetzt schon spürbar. US-Staatsanleihen rentieren schon jetzt mit 1,6 Prozent, wobei die 2 Prozent-Marke vermutlich schon nächste Woche erreicht wird.

Steigende Rohstoffpreise heizen die Inflationsangst an

Auch die stetig steigenden Rohstoffpreise deuten auf das befürchtete Inflationsszenario hin, denn den Hauptgrund für den Anstieg des Ölpreises sehen die Experten in der zu erwartenden Wirtschaftsbelebung nach der Corona-Krise.

Asiatische Anleger besorgt

Die Anleger in Asien sind ebenfalls besorgt. Auch sie befürchten eine starke Inflation aufgrund der immensen US-Finanzhilfen. Sie agieren derzeit sehr zurückhaltend und ziehen sich aus den Aktienmärkten zurück. Infolge fiel der Nikkei-Index um 0,4 Prozent und die Börse Schanghai erreichte am Montag den bisher tiefsten Stand in diesem Jahr.

Vermutlich kein dauerhafter Inflationsanstieg

Die Angst vor einer steigenden Inflation in Verbindung mit einer Zinserhöhung hat einige vorsichtige Anleger bereits dazu veranlasst, sich entsprechend zu wappnen. Viele sehen derzeit inflationsgeschützte Anleihen als eine mögliche Option.

Doch längst nicht alle Experten bewerten den jetzt drohenden Inflationsanstieg als eine dauerhaft anhaltende Trendwende. So rechnet der Chefstratege von Merck-Finck Greil nicht dauerhaft mit einem Inflationsanstieg. Zwar geht auch er von einem vorübergehenden Anstieg der Inflationsrate weltweit aus, prognostiziert für das Jahresende jedoch eine Beruhigung. Für Europa sieht er zum Jahresende wieder eine Inflationsrate von unter 1 Prozent. Für die USA rechnet er mit einer Rate um die 2 Prozent.

 



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