Rote Zahlen im zweiten Quartal drücken auch die Commerzbank-Aktie weiter ins Minus

Rote Zahlen im zweiten Quartal drücken auch die Commerzbank-Aktie weiter ins Minus

Am Mittwoch teilte die Commerzbank die Zahlen für das zweite Quartal 2021 mit. Mit einem Verlust von mehr als 500 Millionen Euro ist die Bank weiterhin tief in den roten Zahlen und drückte damit auch den Aktienkurs weiter runter.

Für die Verluste der Commerzbank sind mehrere Faktoren verantwortlich. Dennoch zeigt sich Konzernchef Manfred Knof mit dem Ergebnis zufrieden.

Mehr als 500 Millionen Euro Verlust drücken den Aktienkurs

Noch im Vorjahreszeitraum konnte die Commerzbank  einen Gewinn von 183 Millionen Euro verbuchen, im zweiten Quartal 2021 musste die Bank jedoch einen Verlust von 527 Millionen Euro hinnehmen. Damit fiel das Ergebnis schlechter aus, als zuvor von Analysten erwartet.

Die Börse reagierte schlecht auf diese Nachricht und der Kurs der Commerzbank-Aktie setzte prompt seinen Abwärtstrend fort. Dabei konnte die Commerzbank-Aktie zum Jahresbeginn noch Kursgewinne verbuchen und erreichte im Juni ihren höchsten Stand. Seitdem geht es jedoch steil bergab.

Verantwortlich für die hohen Verluste sind vor allem die hohen Kosten für den Konzernumbau. Doch zusätzlich sorgten weitere Rückschläge dafür, dass von den Anfangserfolgen zu Beginn des Jahres nicht mehr viel übrig blieb.

Konzernchef Manfred Knof zeigte sich dennoch zufrieden mit dem Quartalsergebnis und bezeichnete diese als ein „solides operatives Ergebnis“.

Der Konzernumbau kommt die Commerzbank teuer zu stehen

Seit Anfang des Jahres hat die Commerzbank damit begonnen den Konzern grundlegend umzubauen. Milliardenverluste im Jahr 2020 gaben den Startschuss zum anvisierten Sparkurs der Bank.  Dazu gehören auch ein gewaltiger Stellenabbau sowie zahlreiche Filialschließungen.

Insgesamt sollen die Vollzeitstellen im gesamten Konzern  bis Ende 2024 von knapp unter 40000 auf 32000 reduziert werden. Von den 790 Filialen sollen lediglich 450 bestehen bleiben. Mit diesen Maßnahmen erhofft sich die Commerzbank Einsparungen von rund 20 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020.

Der Konzernumbau kostete die Commerzbank im ersten Halbjahr insgesamt 976 Millionen Euro. Davon entfielen allein 511 Millionen Euro auf das zweite Quartal.

Weitere Belastungen erhöhten die Aufwendungen

Zusätzlich zu den Umbaukosten musste die Commerzbank rund 200 Millionen Euro für die abgesagte Auslagerung der Wertpapierentwicklung abschreiben. Das Großprojekt wurde vom neuen Vorstandschef Knof erst im Juli mit sofortiger Wirkung gestoppt.

Auch die Rückstellungen fielen nach dem Urteil des BGH zu den Bankgebühren mit 66 Millionen Euro geringer aus als ursprünglich erwartet. Nachdem der Bundesgerichtshof entschieden hat, dass Änderungen der AGBs nur mit Zustimmung der Kunden möglich sind, können nun viele Kunden zumindest einen Teil ihrer zu viel gezahlten Bankgebühren zurückfordern.

Schlusslicht im MDAX

Auch wenn sich der Konzernchef mit dem Ergebnis zufrieden zeigt, verschärften die enttäuschenden Zahlen den Abwärtstrend der Commerzbank-Aktie, sodass die Commerzbank als Schlusslicht im MDAX geführt wird. 



NEWSLETTER ABONNIEREN!

JETZT KOSTENFREI ANMELDEN!