Volkswagen-Aktie kann nicht von der Rekordjagd im DAX profitieren

Volkswagen-Aktie kann nicht von der Rekordjagd im DAX profitieren

Trotz steigender Preise laufen die Geschäfte für die meisten Unternehmen gut. Den Preisanstieg können sie bislang problemlos an ihre Kunden weitergeben, sodass sogar die Erwartungen vieler Unternehmen für das letzte Quartal übertroffen wurden.

Auch die Sorgen vieler Anleger um eine erneute Corona-Welle größeren Ausmaßes und die Sorgen um die hohen Inflationsraten scheinen derzeit vergessen, sodass sich die gute Konjunkturentwicklung auch positiv auf viele Aktienkurse auswirken. 

So hat im DAX bereits seit Wochen eine wahre Rekordjagd begonnen. Nachdem im März die 15.000-Punkte-Marke erstmals überschritten wurde, stieg der DAX nun auf ein erneutes Allzeithoch und knackte zum ersten Mal in seiner Geschichte die 16.000-Punkte-Hürde.

Doch nicht alle DAX-Unternehmen lassen sich von der Rekordjagd anstecken. So auch der  Volkswagen Konzern. Nach dem Juni-Hoch muss die Aktie derzeit immer wieder Rückschläge in der Kursentwicklung hinnehmen. Aktueller Auslöser für die schwächere Notierung sind insbesondere die schwachen Verkaufszahlen des Wolfsburger Autobauers.

In Europa und China deutlich weniger Fahrzeuge verkauft

Vor allem in Europa und in China ging der Fahrzeugverkauf für den Volkswagen Konzern im Juli deutlich gegenüber dem Ergebnis des Vorjahresmonats zurück. Insgesamt wurden im Juli rund 18,7 Prozent weniger Fahrzeuge ausgeliefert als noch im Vorjahresmonat. Ausgerechnet in den beiden größten Märkten Europa und China musste der Konzern einen hohen Auslieferungsrückgang verkraften.

So gingen die Verkaufszahlen in Westeuropa im Vergleich zum Vorjahresmonat um 20,6 Prozent zurück. In China ist im Juli sogar ein Rückgang von 27,5 Prozent zu verzeichnen.

Betroffen vom Verkaufsrückgang ist hauptsächlich die Kernmarke des Konzerns, aber auch Audi und Porsche erlitten mit jeweils 9 und 7 Prozent einen geringfügigen Rückgang bei den Verkaufszahlen. Lediglich der Lkw-Hersteller MAN sowie die kleinen Luxusmarken konnten ihr Verkaufslevel halten.

Pandemielage im Sommer 2020 – Hauptgrund für Rückgang in Westeuropa

Im Vorjahresmonat hatten die Verkaufszahlen durch die damalige Pandemielage einen unerwarteten Anschub erhalten. Die Lockerungen vom Sommer 2020 sorgten nach dem Lockdown für eine aufgestaute Verkaufslage in Westeuropa. Viele hatten zuvor auf einen Fahrzeugkauf verzichtet und holten diesen dann nach Ende des Lockdowns nach.

In Deutschland sorgte zudem die Mehrwertsteuersenkung für ein gesteigertes Kaufinteresse, sodass der Volkswagen Konzern 2020 in Europa noch von der Corona-Pandemie profitieren konnte.

In diesem Jahr konnte VW indes mit insgesamt 255.000 verkauften Autos in Westeuropa nur ein um 20,6 Prozent geringeres Ergebnis erzielen.

Versorgung mit Elektronikchips in China schwierig

In China, dem zweitgrößten Markt des Unternehmens, führt der Volkswagenkonzern den Rückgang der Verkaufszahlen auf die schlechte Versorgung mit Elektronikchips und die damit verbundenen Produktionsschwierigkeiten zurück.

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