03 Sep Reaktionen auf die Signale der Fed – die einen sind in Hochstimmung, die anderen alarmiert
Die Reaktionen auf die Signale, die Fed-Chef Jerome Powell auf der Notenbankkonferenz gegeben hat, stoßen auf gegensätzliche Reaktionen. An der US-Börse herrscht weiterhin gute Stimmung und die Märkte machen sich derzeit wegen der Geldpolitik der Fed keine Sorgen. Doch viele Ökonomen sehen die Sache ganz anders und schlagen Alarm.
Ökonomen sind besorgt
Nach der Notenbankkonferenz in Jackson Hole sind viele Ökonomen in Sorge. Sie befürchten, dass die Fed viel zu spät auf die steigende Inflation in den USA reagiert und dadurch letztendlich weitaus stärker eingreifen muss als bei einer frühzeitigen Angleichung der Geldpolitik. Durch ein solches Szenario würde die Wirtschaft großen Schaden nehmen und auch für Anleger hätte dies enorme Konsequenzen.
Viele Ökonomen wie etwa der US-Ökonom Mohamed El-Erian oder der Chef des Peterson-Instituts in Washington Adam Posen sind unzufrieden mit der Geldpolitik der Fed. Vor allen die Einschätzung der Notenbank, dass es sich bei der Inflation in den USA nur um ein vorübergehendes Phänomen handele, stößt mehr und mehr auf Unzufriedenheit.
Die Tatsache, dass die Fed in der Vergangenheit über Jahre die Inflationsraten im Vorfeld zu hoch eingeschätzt hat, lässt nun viele Experten befürchten, dass die US-Notenbank nun genau das Gegenteil tut und sie nun auf lange Sicht zu niedrig einschätzt.
Die Märkte sind zufrieden
Die Märkte scheinen indes derzeit zufrieden mit der Geldpolitik der Fed und schauen anscheinend sorglos in die Zukunft.
Auch die deutlich gestiegene Inflation in den USA führt bislang nicht zu höheren Anleiherenditen. An den US-Börsen herrscht eine ausnehmend gute Stimmung und die Aktienkurse erreichen immer wieder neue Rekorde.
Ebenso ziehen die Goldkäufe an. Doch Experten sehen keineswegs eine panische Suche der Anleger nach Alternativen als Grund. Stattdessen führen sie den Anstieg bei den Goldkäufen auf die stärke Attraktivität von Gold in Zeiten hoher Inflation und niedriger Renditen zurück. Insbesondere von den niedrigen Renditen profitieren derzeit auch die Kryptowährungen.
Für Anleger hätte das befürchtete Szenario schlimme Folgen
Behält die besorgte Fraktion der Ökonomen jedoch Recht, hätte eine zu späte Reaktion der Fed auf die steigende Inflation in den USA langfristig auch für Anleger enorme Folgen. Je später die Fed eine Korrektur der Geldpolitik vornimmt, desto heftiger werden die Gegenmaßnahmen ausfallen, so prognostizieren es zumindest die Ökonomen.
Das wiederum hätte jedoch fatale Folgen für die Wirtschaft und jeglicher Wirtschaftsaufschwung wäre damit jäh unterbrochen.
Doch auch für Anleger käme es zu einer unangenehmen Überraschung – die Renditen würden steigen und Kurseinbrüche wären vorprogrammiert.